Konfektionsgrößen

 

 

1. Welche Kriterien sind entscheidend für die Passform von Konfektionsbekleidung?

Entscheidend für die Passform von Konfektionsbekleidung sind das Konstruktionsprinzip und die zugrundeliegenden Maße für die Erstellung des Schnittes.

 

 

2. Welche Maße dienen als Grundlage bei der Schnittkonstruktion von Konfektionsbekleidung?

Für die meisten Kunden ist neben dem ästhetischen und finanziellen Aspekt das wichtigste Kaufkriterium eine gute Passform. Daher gibt es seit vielen Jahren Reihenmessungen um die durchschnittliche Körpermaße zu ermitteln. Zum Beispiel werden in Deutschland diese Reihenmessungen vom Bekleidungstechnischen Institut Hohenstein oder vom Bekleidungstechnischen Institut in Mönchengladbach durchgeführt und herausgebracht.

 

Diese Daten werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert und der Prozess des Vermessens wird durch neue Techniken wie den Bodyscanner kontinuierlich optimiert. Daher passt sich die Konfektionsbekleidung der Bevölkerung stätig an.

 

 

3. Welche Konfektionsgrößen gibt es?

Es gibt sehr viele verschiedene Konfektionsgrößen, auch variieren diese von Land zu Land.

 

Zum Beispiel sind die französischen Größen um einen Wert größer als die deutschen Konfektionsgrößen. Eine deutsche 36 entspricht einer französischen 38. Eine exakte Zuordnung von Land zu Land ist jedoch nicht möglich, da jedes Land auf unterschiedliche Körpermaße zurückgreift.

 

Grund für die Abweichungen ist das Variieren der Bevölkerungsmaße in Größe, Gewicht und Proportionen. Zum Beispiel ist der Durchschnittsmann in den Niederlanden (Messung von Männern aus dem Geburtsjahr 2000) 1,84m, in Deutschland 1,80m und in Indien 1,66m. Dadurch ist der Durchschnittswert der Reihenmessungen je nach Region anders und alle Hersteller gehen auf die Maße Ihrer Zielkunden ein.

 

Auch werden Größen in DOB, Haka, Kiko und verschiedenen Körpertypen sowie Bekleidungsart unterschieden.

 

Das unterschiedliche Ausfallen der Bekleidung von Hersteller zu Hersteller ist bedingt durch die Definition des Zielkunden, die verwendeten Zugaben der Passformklassen und die Maßtabellen auf denen der Schnitt aufbaut. Jeder Hersteller entscheidet hier individuell und seinem Zielkunden entsprechend.

 

 

 

 

4. Größen für verschiedene Körpertypen:

In der deutschen Konfektionsbekleidung wird auf verschiedene Körpertypen eingegangen.

 

Leider ist diese Konfektions-Vielfalt aus dem regulären Handel so gut wie verschwunden. Verwendet wird dies noch in der klassischen Herrenbekleidung. Es gibt aber auch für die DOB verschiedene Größen, die auf unterschiedliche Körpertypen eingehen. Zum Beispiel die Größe 520 (Kurzgröße-starkhüftig), sie entspricht der Standard Größe 40 unterscheidet sich aber in der Länge und im Hüftumfang.

 

Ein Grund für das Verschwinden dieser Größenvarianten ist nicht der fehlender Bedarf, sondern Einsparungen in der Produktentwicklung. Es bedarf mehrerer Schnitte und somit mehr Arbeitszeit. Auch ist die Art wie produziert wird ein Grund, warum auf die verschiedenen Größen verzichtet wird. Durch das Produzieren in hoher Stückzahl werden die Kosten gesenkt. Eine Größenvielfalt bedeutet auch in der Fertigung einen größeren Zeitaufwand und kleinere Stückzahlen je Größensatz. Das würde den finalen Preis eines Kleidungsstückes erhöhen.

 

Das Resultat des Verzichts auf die Varianten ist, dass viele Menschen beim Kauf von Konfektionsware in Standard Größen große Kompromisse eingehen müssen.

 

Um gut sitzende Kleidung herzustellen, ist es nicht unbedingt nötig Maßbekleidung herzustellen. Es wäre schon sinnvoll die Größen-Varianten anzubieten. Dabei müsste der Endkunde bereit sein, für gut sitzende Kleidung einen höheren Preis zu bezahlen.

 

 

 

 

 

Maria Jäger

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